Diagnostik
Am Anfang jeder Behandlung in der Orthopädischen und Unfallchirurgischen Gemeinschaftspraxis in Gelsenkirchen steht zunächst ein ausführliches Patientengespräch, in welchem Sie uns ihre Beschwerden bzw. Symptome schildern können.
Sollten Sie zum ersten Mal als Patient in unserer Praxis sein, besprechen wir in diesem Rahmen ebenfalls Ihre orthopädische Vorgeschichte sowie relevante begleitende Erkrankungen und Medikamente. Falls sie uns zu ihrem Termin Vorbefunde (z.B. frühere Röntgen-, CT-, oder MRT- Bilder oder Entlassungsbriefe aus stationären Aufenthalten) mitbringen, so werden diese ebenfalls von uns gesichtet.
Anschließend erfolgt in Anlehnung an Ihre Beschwerden eine manuelle körperliche Untersuchung. Je nach den individuellen Symptomen sowie Beschwerden sind danach ggf. noch weitere Untersuchungen notwendig.
In unserer Praxis bieten wir Ihnen aktuell folgende Diagnostik an:
Unter Sonografie versteht man die Verwendung von Ultraschall zur Untersuchung von verschiedenen organischen Geweben. Der geübte Orthopäde kann dabei Weichteile, Sehnen, Bänder sowie Gelenke beurteilen.
Der Ultraschall ist schmerz- sowie nebenwirkungsfrei und stellt eine der am häufigsten verwendeten Untersuchungsmethoden dar. Dabei werden Ultraschallwellen von dem Schallkopf des Gerätes in den zu untersuchenden Körperteil geleitet und dort je nach Gewebestruktur und Konsistenz wieder reflektiert. Die reflektierten Wellen werden vom Schallkopf wieder aufgenommen und anschließend in dem Ultraschallbild graphisch dargestellt.
Insbesondere Verletzungen, Entzündungen sowie Abnutzungserscheinungen im Bereich der Schulter und des Knie können so beurteilt werden. Aber auch die Weichteile kann man damit gut untersuchen.
Meistens verwendet man die Beurteilung der Sonografie im Zusammenhang mit Röntgenaufnahmen.
Die herkömmliche Röntgentechnik kann aus der alltäglichen orthopädischen Diagnostik nicht mehr weggedacht werden. Denn so bekommt man schnell und für den Pat. schmerzfrei einen Einblick in die Knochenstruktur um z.B. Knochenbrüche, Alterungsprozesse oder Fehlstellungen beurteilen zu können.
Wir sind in unserer Praxis sehr bemüht, die Strahlenbelastung für die Pat. so niedrig wie möglich zu halten und verzichten dementsprechend gerne auf überflüssige Röntgenaufnahmen. Daher ist es immer ratsam, zu ihren Terminen evtl. bestehende Vorbefunde oder vorhandene Röntgenbilder mitzubringen.
Mit dieser medizinisch-technischen Methode, die auch als Osteodensitometrie bezeichnet wird, kann der Mineralsalzgehalt der Knochen und damit die Knochendichte bestimmt werden. Das Verfahren der Knochendichtemessung ist schmerz- sowie nebenwirkungsfrei.
Ist die Knochendichte vermindert, spricht man auch von Osteoporose.
Diese manifestiert sich in der Regel bei Frauen ab dem 45. Lebensjahr sowie bei Männern ab dem 55. Lebensjahr. Dabei sind Frauen ca. doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Ursachen der Osteoporose können vielfältig sein. Falls sie dazu fragen haben sollten, klären wir sie gerne in einem persönlichem Gespräch darüber auf.
Hat man die Knochendichte eines Patienten bestimmt, so lässt sich sein individuelles Risiko einen Knochenbruch durch eine Osteoporose zu erleiden, ermitteln.
Ebenso kann eine bereits eingeleitete Osteoporosetherapie mit diesem Verfahren kontrolliert und im Verlauf beurteilt oder ggf. auch angepasst werden.
Sollte darüber hinaus bei Ihnen die Durchführung eines spezielleren Untersuchungsverfahrens notwendig sein, so werden wir dieses veranlassen.
Haben wir die für Sie und Ihre Beschwerden relevanten Befunde zusammengebracht und daraus eine Diagnose gestellt, so können wir gemeinsam mit Ihnen ein auf Sie zugeschnittenes Behandlungskonzept festlegen.
Therapie
Nach Erhalt einer gesicherten Diagnose kann Ihnen in unserer Orthopädischen und Unfallchirurgischen Gemeinschaftspraxis in Gelsenkirchen ein umfangreiches Spektrum an therapeutischen Leistungen angeboten werden. Diese gehen zum Teil über die üblichen kassenärztlichen Leistungen hinaus:
Die Methode des „Kinesio-Taping“ (aus dem griechischen „kínēsis“ = Bewegung) stammt ursprünglich aus Japan. Vor ca. 30 Jahren entwickelte ein japanischer Chiropraktiker namens Kenzo Kase ein ganz besonderes Pflaster („Tape“).
Dieses ist besonders stoffwechselfördernd und schmerzlindernd. Dabei unterstützt es die Gelenkfunktion, entlastet das Gewebe nach Schädigungen und hat positive Effekte auf die Muskulatur.
Im Laufe der Jahre wurde das Tape kontinuierlich von verschiedenen Medizinern, Therapeuten und Experten weiterentwickelt.
Da es hochelastisch ist, kann es sich bei jeder Bewegung der zu behandelnden Körperpartie ausdehnen und wieder zusammenziehen. Es ist zudem selbstklebend und atmungsaktiv sowie sehr hautfreundlich.
Da nach dem Taping der Schmerz häufig schon sehr schnell oder sofort nachlässt, können Folgeprobleme wie z.B. eine Schonhaltung mit den damit verbundenen vermehrten Verspannungen oftmals vermieden werden.
Daher wird das Kinesio-Tape bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich im Hochleistungssport eingesetzt.
Das hochelastische Pflaster wird ebenfalls bei einer ganzen Reihe weiterer Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt. So hilft es u.a. bei der Behandlung von muskulären Verspannungen, Sehnenscheidenentzündungen, Überlastungsschäden oder Fehlstellungen sowie Schmerzen im Bereich des Nacken, der Schultern, der Knie- und Sprunggelenke.
Man darf mit einem Tape Duschen, Baden, Schwimmen und sogar in die Sauna gehen. Je nach den äußeren Umständen kann es bis zu ca. 7 Tage auf der Haut haften.
Falls Sie weitere Fragen zu den Anwendungsmöglichkeiten haben sollten, sprechen Sie uns bitte an.
Bei dem kinesiologischen Taping handelt es sich um eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung, d.h. die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen derzeit nicht die Behandlungskosten.
Bei der Akupunktur handelt es sich um einen der wichtigsten Bestandteile der sog. „traditionellen chinesischen Medizin“ (TCM). Diese Therapie wurde ursprünglich in China seit mehreren Tausend Jahren erfolgreich eingesetzt und gilt somit als eine der ältesten Therapieformen der Menschheit.
Als ganzheitliche Naturheilmethode wird die TCM durch den Kreis symbolisiert, in welchem sich die gegensätzlichen Kräfte der Natur (Yin in schwarz und Yan in weiß) gleich stark gegenüber stehen. Dabei besteht zwischen ihnen Harmonie. Kommt es zu einem Ungleichgewicht der Kräfte, so führt dies zu Krankheiten.
Die TCM und insbesondere die Akupunktur ist darauf ausgerichtet, die Harmonie und damit die Gesundheit des Menschen aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen.
Der Grundgedanke der Akupunktur und damit der TCM kann dabei so vereinfacht dargestellt werden:
durch unseren Körper fließt Lebensenergie (das „Qui“) auf bestimmten Bahnen, den sog. Meridianen. Wenn eine Krankheit vorliegt, so ist der Kraftfluss auf diesen Meridianen gestört und ungleichmäßig. An ganz bestimmten Punkten des Körpers kann jedoch der Energiestrom durch das Platzieren von Nadeln wieder positiv beeinflusst werden- das Gleichgewicht von Yin und Yan und damit die Gesundheit können dementsprechend wiedererlangt werden.
Es ist wissenschaftlich bis heute nicht restlos aufgeklärt, was genau im menschlichen Körper bei der Akupunktur passiert, jedoch konnten moderne Untersuchungsverfahren die Wirkungsweise bereits verstehen lernen:
Durch das Platzieren der Nadeln an bestimmten Punkten werden über stimulierende Reize vermehrt schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Substanzen aus dem Gehirn aufgeschüttet. Dazu gehören z.B. das Serotonin und körpereigene Morphine (sogenannte „Glückshormone“). So können u.a. Schmerzen gelindert, Allergien behandelt und auch innere Erkrankungen therapiert werden (um nur einen Auszug an Therapieoptionen zu nennen).
Eine Vielzahl von Studien konnte schon die Wirksamkeit der Akupunktur belegen, vor allem in Situationen, in denen die klassischen schulmedizinischen Behandlungsmethoden (Medikamente, Krankengymnastik und Massagen etc.) ohne wesentlichen Erfolg blieben. Zudem erfahren mehr als 80% der Patienten durch die Akupunktur eine Beschwerdebesserung, dabei hält die Wirkung oftmals sogar länger an, als unter konventioneller Therapie.
Dies führte dazu, dass die gesetzlichen Krankenkassen inzwischen in einigen Fällen die Behandlungskosten sogar übernehmen (chronische Knie- und Lendenwirbelsäulenbeschwerden/Rückenschmerzen).
Es werden bei einer Akupunktursitzung an eben diesen definierten Punkten des Körpers sehr dünne Nadeln platziert, welche für ca. 20-30 Min. verbleiben und ihre Wirkung entfalten können. Währenddessen entspannt sich der Patient auf einer Liege. Die Behandlung ist nicht bzw. kaum schmerzhaft. Die meisten Patienten empfinden sie eher als wohltuend.
Ob auch für Sie und Ihre Beschwerden eine Akupunkturbehandlung sinnvoll ist, klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch.
Die seit Jahrhunderten bekannte Therapie der Chirotherapie (oder als Synonym auch Manuelle Therapie genannt) leitet sich aus dem altgriechischen „cheir“ (= Hand) ab. Dabei dient dem Arzt lediglich die Hand als einziges Mittel, um die Diagnostik und auch die Therapie durchzuführen.
Der Grundgedanke der Chirotherapie geht darauf zurück, dass viele Beschwerden auf eine Blockierung oder Fehlstellung von Gelenken zurückzuführen sind. Bewegungen können somit oft nicht mehr reibungslos und schmerzfrei durchgeführt werden.
Vor Durchführung der Behandlung werden sie dementsprechend zunächst manuell auf mögliche Blockierungen der Gelenke und Verspannungen untersucht.
Sollten sich bei Ihnen solche feststellen lassen, kann durch eine gezielte Deblockierung (also ein vorsichtiges „Einrenken“) sowie eine Entspannung der betroffenen Muskulatur oftmals eine deutliche und schnelle Beschwerdebesserung erreicht werden.
Wenn die Chirotherapie richtig angewendet wird, birgt sie für eine stabile und gesunde Wirbelsäule fast keine Gefahren. Es gibt jedoch Situationen, in welchen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen wahrgenommen werden müssen oder diese Behandlungsform auch kontraindiziert ist. Sollten Sie diesbezüglich weitere Fragen haben, klären wir Sie gerne ausführlich darüber auf.
Um chirotherapeutische Untersuchungs- und Behandlungsmethoden anwenden zu dürfen, muss der behandelnde Arzt neben der üblichen schulmedizinischen Ausbildung eine Zusatzqualifikation erwerben. Diese erhält man nur über praktische Erfahrungen sowie diverse Seminare bzw. Kurse, welche sich über Jahre erstrecken.
Mit dem Erwerb der Zusatzbezeichnung der „Chirotherapie“ wird die chirotherapeutische Behandlung auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Hr. Weiß befindet sich derzeit in der Qualifikationszeit und wir diese bald beenden können.
Bei der „extrakorporalen Stoßwellentherapie“ (abgekürzt ESWT) handelt es sich um eine nichtinvasive Therapiemethode, bei welcher Stoßwellen von außen in den Körper (extrakorporal) einwirken.
Stoßwellen sind kurze, energiereiche und hörbare Wellen, die einen hohen Druck mit sich bringen.
Durch elastisches Körpergewebe werden die Wellen leicht weitergeleitet. Treffen sie jedoch auf feste Gewebebestandteile oder z.B. Kalk, kann sich die hohe Energie entladen. So können Fremdkörper (Nieren- oder Gallensteine, Kalkablagerungen in den Sehnen etc.) mechanisch zertrümmert werden. Wenn auch in sehr seltenen Fällen lokale Blutergüsse oder eine vorübergehende kurze Verstärkung der Schmerzen beschrieben wurden, so gibt es darüber hinaus keine klassischen Nebenwirkungen.
Daher findet diese Therapiemethode in den verschiedenen Fachdisziplinen, insbesondere in der Orthopädie, eine breite Anwendung. Häufig können durch dieses Verfahren sogar Operationen vermieden werden.
Im Laufe der Jahre wurde die Wirksamkeit der ESWT auch in wissenschaftlichen Studien belegt. Je nach Studie und dem zugrunde liegenden Krankheitsbild konnten demnach bis zu 80% der Beschwerden erfolgreich behandelt werden.
Neben der Zertrümmerung von Verkalkungen hat sich gezeigt, dass diese Behandlungsmethode zudem die Heilungsprozesse in Geweben fördert. Die Durchblutung wird verbessert, das Knochenwachstum wird angeregt und die Regenerationszeiten werden verringert. Schmerzen lassen sich daher ebenfalls minimieren. So können z.B. nicht oder nur deutlich verzögert heilende Knochenbrüche doch noch zur Ausheilung gebracht werden.
Für folgende Erkrankungen des Bindegewebeapparates ist die Durchführung einer Stoßwellentherapie nach den jetzigen Erkenntnissen geeignet:
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Tendinosis calcarea der Schulter ( Entzündung der Schultergelenkkapsel)
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Radiale Epicondylopathie (Tennisellenbogen)
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Fasciitis plantaris (Fersensporn)
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Achillodynie (entzündliche Reizung der Achillessehne)
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Trochanter-Schmerzsyndrom (Sehnenansatzreizung am seitlichen Oberschenkel)
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Pseudoarthrosen (nicht heilender Knochenbruch)
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Erkrankungen aufgrund von Durchblutungsstörungen des Knochen
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Myofasciales Schmerzsyndrom (krankhafte Muskelverspannung)
In der Regel erfolgen die Therapiesitzungen einmal pro Woche. Je nach zugrunde liegendem Erkrankungs- und Beschwerdebild können diese mehrfach wiederholt werden.
Wenn auch bei Ihren Beschwerden die Durchführung einer extrakorporalen Stoßwellentherapie sinnvoll sein sollte und wie der genaue Ablauf ist, klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen.
Bei der Stoßwellentherapie handelt es sich um eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung, d.h. die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen derzeit nicht die Behandlungskosten.
Die Bezeichnung „Lasertherapie“ ist ein Oberbegriff für medizinische Behandlungsverfahren, bei denen ein stark gebündeltes Licht hoher Intensität, das sogenannte Laserlicht, verwendet wird (LASER= Light Amplifikation by stimulated Emission of Radiation).
Diese Therapieform wird inzwischen in den verschiedensten medizinischen Fachbereichen erfolgreich eingesetzt (z.B. Orthopädie, Dermatologie, Augenheilkunde). Dazu kann der Therapeut je nach Einsatzgebiet und Erkrankung die Wellenlänge, die Intensität, die Pulsdauer und die Pulsfrequenz des Laser anpassen. So kann durch das Laserlicht die gewünschte biologische Wirkung im Gewebe erreicht und die Zellen nachhaltig stimuliert werden.
Durch diese Behandlungsmethode kann der Heilungsprozess sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen deutlich schneller eintreten. Schwerpunktmäßig wird die Lasertherapie daher in der Wund- und Schmerzbehandlung eingesetzt. Der Laser wirkt dabei schmerzlindernd, entzündungshemmend, abschwellend und heilungsfördernd.
Wir haben im Folgenden einige Therapiebeispiele aufgeführt:
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Sportverletzungen (z.B. Prellungen, Zerrungen)
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Sehnenreizungen und Sehnenentzündungen
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Gelenkarthrosen und Gelenkentzündungen
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Schleimbeutelentzündungen
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Überbelastungen
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Verspannungen
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Narben
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und viele andere Erkrankungen
Die Therapie erfolgt bei uns in durchschnittlich sechs Einzelsitzungen von jeweils 8-12 Minuten Dauer. Idealerweise sollte die Therapie zweimal pro Woche stattfinden.
Die Behandlung ist für den Patienten schmerzfrei, unkompliziert und nahezu nebenwirkungsfrei, da sie nur von geschultem Personal durchgeführt wird.
Gerne besprechen wir die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen.
Die Kosten der medizinischen Lasertherapie werden aktuell nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
In einer orthopädischen Praxis werden zu Therapiezwecken häufig Medikamente verabreicht. Diese erhält man nicht nur in Tablettenform, sondern auch mittels Infusionen und Injektionen.
Als Injektion (lateinisch: „hineinwerfen“) versteht man eine Arzneimittelgabe, die den Magen-Darm-Trakt umgeht. Zumeist erhält man das Arzneimittel über eine Spritze.
Bei der Infusionstherapie (lateinisch: „eingießen, eindringen“) wird ebenfalls der Magen-Darm-Trakt umgangen, die Medikamente werden dabei jedoch kontinuierlich über einen Venenzugang innerhalb eines bestimmten Zeitraumes verabreicht.
Je nach Beschwerdebild, Grunderkrankung und dem Patientenwunsch können so sowohl schmerz- als auch entzündungshemmende Medikamente verwendet werden.
Über die verschiedenen Techniken kann insbesondere in der Injektionstherapie das entsprechende Medikament direkt an den Ort der Beschwerden (Gelenke, Sehnen, Bänder, Muskeln etc.) gegeben werden, so kann es schnell und lokal wirken. Der übrige Organismus wird kaum oder gar nicht beeinträchtigt.
Sollte bei Ihnen eine Infusions- oder Injektionstherapie sinnvoll sein, werden wir Sie in einem persönlichem Gespräch gerne über die zur Verfügung stehenden Medikamente sowie die unterschiedlichen Techniken aufklären.
Als Arthrose bezeichnet man verschleißbedingte Erkrankungen von Gelenken. Die Arthrose gehört zu einer der häufigsten Volkskrankheiten. Besonders oft sind neben den Fingermittel- und -endgelenken die Knie-, Hüft-, Sprung- und Schultergenlenke betroffen.
Die Beschwerden treten dabei häufig schleichend über mehrere Jahre auf. Jedoch kann eine bereits länger bestehende und formal ruhende Arthrose unter anderem auch durch eine akute Erkrankung oder Fehlbelastung wieder aufflammen. Dann spricht man von einer aktivierten Arthrose. Diese kann dann mit vermehrten Schmerzen, einer Schwellung sowie einem Gelenkerguss (Flüssigkeitsansammlung im Gelenk) einhergehen. Schreitet die Arthrose im weiteren Verlauf fort, so kann es in manchen Fällen zu Fehlstellungen und einer Bewegungseinschränkungen bis hin zu einer Gelenksteifigkeit kommen.
In der Orthopädie gibt es verschiedene Formen der Arthrosetherapie. Neben der Schulmedizin und der oft begleitenden Medikamenteneinnahme stellt die Injektionstherapie (d. h. das „Spritzen“) eine äußerst wichtige Therapieform dar.
Es kommen dabei sowohl klassische schulmedizinische, aber auch naturheilkundliche / homöopathische Medikamente zum Einsatz. Zum Teil können auch beide Therapieansätze sinnvoll miteinander kombiniert werden.
Welche Medikamente im einzelnen Fall gewählt werden, hängt von dem aktuellen Beschwerdebild, der Grunderkrankung sowie natürlich dem Patientenwunsch ab, der immer von uns berücksichtigt wird.
Folgende Medikamente werden derzeit in unserer Praxis verwendet:
- Örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika):
Mit dem Betäubungsmittel kann oftmals der Teufelskreis zwischen dem bestehenden Schmerz, der resultierenden Bewegungseinschränkung und der Fehlhaltung sowie den daraus entstehenden vermehrten Beschwerden durchbrochen werden.
- Cortisonpräparate
Bei dem Cortison handelt es sich um ein körpereigenes Hormon, welches u.a. eine stark entzündungshemmende Wirkung besitzt. Es wird daher gerne in akuten Reizzuständen (z.B. bei Gelenkschwellungen mit Erguss) verwendet. Leider ist das Cortison mit unter zu Unrecht und durch Unwissenheit in Misskredit geraten. Wie so häufig ist dabei oft die Dosis und die Sorgfalt bei der Anwendung entscheidend. Die Injektionen sollten daher maximal 3-4 mal erfolgen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
- Naturheilkundliche Präparate (z.B. Traumeel®):
Dabei wird ebenfalls ein schmerz- und entzündungshemmender Ansatz verfolgt. Insbesondere bei Patienten, welche nicht einer Therapie mit Cortison zugeführt werden sollten, wird diese Behandlungsalternative gerne angeboten. Dabei kommen die Wirkungen der verschiedenen Bestandteile des Traumeel® zum tragen (z.B. Ringelblume, Arnika, Johanniskraut usw.).
- Hyaloronsäure:
Ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit ist die Hyaloronsäure. Diese dient als Gelenkschmiere bzw. Puffersubstanz innerhalb des Gelenkes. Bei der sogenannten „ intraartikulären Gelenkinfiltration mit Hyaloronsäure“ wird dabei zunächst das von Arthrose betroffene Gelenk punktiert und industriell hergestellte Hyaloronsäure hineingespritzt. Dadurch kann der Gelenkknorpel entlastet, die Gelenkbeweglichkeit verbessert und somit auch die Schmerzen reduziert werden.
Abgesehen von einer Beschwerdelinderung kann in einigen Fällen auch eine Beschwerdefreiheit erzielt werden.
Inzwischen wurde die Therapie mit Hyaloronsäure sowohl von nationalen wie auch von internationalen Fachgesellschaften in die Therapieempfehlung für Arthrose mit aufgenommen.
Die Injektionen werden in unserer Praxis einmal wöchentlich vorgenommen, je nach Beschwerdebild, dem betroffenem Gelenk sowie dem Grad der Arthrose sind dafür meistens 3-5 Sitzungen erforderlich.
Ob eine der oben aufgeführten Behandlungen auch bei Ihnen sinnvoll ist, welche Risiken bestehen, wie gut die Erfolgsaussichten für Sie sind und ob Ihre Krankenkasse die Kosten übernimmt, würden wir nach Durchführung der erforderlichen Voruntersuchungen gerne persönlich mit Ihnen besprechen.
Viele akute und vor allem chronische Rückenschmerzen sowie ausstrahlende Schmerzen in das Bein können durch eine sogenannte „interventionelle Schmerztherapie“ behandelt werden. Vor allem dann, wenn die bisherigen konservativen Maßnahmen zu keinem nennenswerten Erfolg geführt haben.
Als interventionell bezeichnet man dabei Diagnose- oder Therapieverfahren, die - im Gegensatz zum konservativen Vorgehen - gezielte Eingriffe (Interventionen) am erkrankten Gewebe vornehmen. Dadurch kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.
Hierbei werden je nach Befund und zu behandelndem Gewebe ein entzündungshemmendes, schmerzstillendes oder abschwellendes Medikamente in die entsprechenden Strukturen infiltriert (= gespritzt). Manchmal ist auch eine Kombination der Medikamente sinnvoll.
Die häufigsten Injektionstechniken sind:
- die epi/peridurale Infiltration (rückenmarksnahe Infiltration),
- die periradikuläre Injektion (Injektion der austretenden Nervenwurzeln, PRT),
- die Facettengelenkinfiltration (Infiltration der Wirbelbogengelenke) und
- die Infiltration des Ileosakralgelenkes (Kreuzbein-Darmbeingelenk)
So werden beispielsweise durch diese zielgenauen Spritzen die bei Bandscheibenvorfällen häufig resultierenden Nervenkompressionen (Druckschäden) behandelt. Ebenso zählt die Spinalkanalstenose (Enge des Wirbelkanals) und ein Verschleiß der Wirbelbogengelenke (die sog. Facettengelenkarthrosen) zu den weitreichenden Therapiemöglichkeiten.
Mithilfe der minimalinvasiven Thermo- Denervierung (Nervenverödung durch Hitze) können zusätzlich insbesondere Beschwerden im Rahmen des Wirbelbogenverschleißes (Facettengelenkarthrosen) auch dauerhaft behandelt werden.
Die Erfolgsaussichten der interventionellen Schmerztherapie sind sehr gut, oft können ca. 80% der Erkrankungen kuriert werden. Ob auch für Ihre Beschwerden eine solche Therapie sinnvoll ist, klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch.